happy hour
Eines vorweg:
„happy hour“ signiert kostet 99 Euro. Wenn du dieses Geld lieber sparen möchtest, findest du unten Quellen, mit denen du es selbst machen kannst. Entscheidend ist die dahinterstehende Idee: dich selbst zur Reflexion einzuladen und dein Umfeld so zu gestalten, dass es dich daran erinnert: Immer dann, wenn du dich verurteilst, kritisierst oder auf irgendeine Art und Weise klein- oder schlechtmachst, nimm dies bewusst wahr, ruf es dir ins Gedächtnis und entscheide dich für einen neuen, sanftmütigen und wohlgesinnten Umgang mit dir selbst. Daran soll die rote Glühbirne erinnern – quasi als Anker, der dich an die Übung und die dahinterstehende Idee erinnert.
Übrigens: Es ist auch das ideale Geschenk – ob zum Geburtstag oder zu Weihnachten.
Worum es geht
Wir verurteilen uns oft für Dinge, die wir tun, obwohl sie uns eigentlich schaden – zum Beispiel, wenn wir uns in bestimmten Momenten überessen oder Zucker in uns hineinstopfen. Doch kein Verhalten entsteht, um uns absichtlich zu schaden. Jedes Muster hatte einmal einen Sinn: Es sollte uns Sicherheit geben, Verbundenheit herstellen oder uns in schwierigen Zeiten unterstützen.
Auch wenn sich unsere Lebensumstände längst geändert haben, halten wir oft an solchen Gewohnheiten oder Mustern fest. Die Übung Happy Hour lädt dich dazu ein, diese ungeliebten Verhaltensweisen nicht zu bekämpfen, sondern anzuerkennen und wertzuschätzen. So kann Kritik und Abwertung schwächer werden oder sogar ganz verschwinden – und du erkennst, welchen Nutzen dir dieses Verhalten gebracht hat.
Grundprinzip
- Akzeptanz statt Verurteilung: Auch das, was du an dir ablehnst, hat dir einmal geholfen.
- Transformation durch Bewusstsein: Es ist hilfreich, die Entstehung zu verstehen – aber nicht notwendig, um etwas zu verändern.
Übung unmittelbar beim Auftreten des Verhaltens
Beim nächsten Mal, wenn du etwas tust, für das du dich normalerweise verurteilst:
- Nimm deine Kritik und dein Urteil zunächst bewusst wahr.
- Umarme das Verhalten innerlich und bedanke dich dafür, dass es für dich da ist.
- Versuche, es ohne weitere Kritik weiter auszuführen.
- Frage dich: Was in mir braucht dieses Verhalten gerade? Welchen Nutzen erfüllt es?
Beobachte, ob die Kritik mit der Zeit schwächer wird und die Akzeptanz größer. Öffne dich dafür, dass dieses Verhalten einen Platz in dir hat – und dass es etwas in dir gibt, das es jetzt gebraucht hat.
Übung in Ruhe (mit der Lampe)
- Umfeld vorbereiten: Lampe einschalten (Rot oder eine andere Farbe). Ruhig hinsetzen, entspannen, ein paar tiefe Atemzüge nehmen (oder das tun, was dir sonst hilft).
- Verhalten auswählen: Wähle ein Verhalten, das du verändern möchtest. Ruf eine typische Situation ins Gedächtnis.
- Innere Umarmung: Verurteile es nicht. Sage innerlich: „Danke, dass du für mich da bist und mich unterstützt.“
- Wiederholen: Denke an weitere Situationen, in denen dasselbe Verhalten aufgetreten ist, und wiederhole Schritt 3.
- Nachspüren: Kurz pausieren, Wirkung nachfühlen, dann Lampe ausschalten.
- Mehrfach üben & beobachten: Wiederhole die Übung an mehreren Tagen. Achte darauf, ob die innere Kritik gegenüber dem Verhalten mit der Zeit schwächer wird.
- Nutzen erkennen: Erkenne an, dass dieses Verhalten dir einen Nutzen gebracht hat, und würdige es. Du kannst dich auch fragen, welcher Nutzen das war oder wie das Muster entstanden ist.
Du kannst die Übung jederzeit mit demselben oder mit einem anderen Verhalten durchführen. Es muss nicht nur ein Verhalten sein – auch Gedanken oder innere, kritische Dialoge eignen sich dafür.
Warum das wirkt
Veränderung geschieht nicht durch Druck oder Selbstkritik, sondern durch Anerkennung. Wenn wir unseren inneren Mustern ihren Platz geben und sie würdigen, verlieren sie ihre Macht – und wir gewinnen Freiheit, neue Wege zu gehen.
Weiterführend
Wenn du tiefer in das Thema einsteigen möchtest, findest du auf YouTube Podcasts zu Täterintrojekten, Anteile-Arbeit und dem inneren Kritiker.

DIY